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im Einklang

Kulturen

Musik verbindet


Seit Jahren schon strömen Flüchtende nach Europa. Die Reaktion bei immer mehr Menschen hierzulande sind Abgrenzung und Fremdenfeindlichkeit. Aus einem Leidensdruck hierüber kam in mir der Wunsch auf, etwas zu tun. Es entstand die Idee, mit Flüchtlingen Musik zu machen. Mein Freund Jörn Wiertz organisierte ein Benefizkonzert in der evangelischen Kirche von Rosbach an der Sieg.


Im Vorfeld dieses Konzertes lud ich Geflüchtete und Einheimische über einen Rundbrief zum gemeinsamen Musizieren ein.

Jeder, der teilnehmen wollte, war willkommen -  egal aus welchem Land, ob Mann oder Frau, jung oder alt, Musiker:in oder Nichtmusiker:in.
Wir spielten auf von mir entwickelten Musikinstrumenten. Ich gab nur ein paar kleine Vorgaben an, innerhalb derer sich alle Beteiligten frei entfalten konnten. 


Jede/r konnte sich nun selbst beweisen, dass er/sie einen Sinn für musikalische Schönheit hat und dadurch auch in der Lage ist, schöne Klänge zu erzeugen, auch wenn er/sie vorher noch nie ein Instrument in der Hand gehalten hat. 


Unter Geflüchteten wie Einheimischen waren auch einige Musiker:innen, die zu unseren Treffen ihr Instrument mitbrachten und spielten - auf der Tambur, der Oud, der Neyhambone, eine persische Sackpfeife wie auch auf der Geige, Trompete oder Flöte.


Beim Konzert schließlich traten auch noch zwei ortsansässige Chöre auf. Zuerst wurde Musik aus dem Abendland und dem Morgenland kontrastierend gegenübergestellt. Erst später setzten unsere Improvisationen ein. Basierend auf einem Grundton und getragen von den Klängen meiner in Obertonreihen gestimmter Instrumente begegnete sich Musik unterschiedlicher Kulturen.


Zum Schluss wurden Wiegenlieder angestimmt. Über einen gemeinsam erzeugten Klangteppich wurden  sie - ob in  kurdischer, arabischer, persischer oder deutscher Sprache - vortragen. Erst wurden sie nacheinander gesungen. Zum Schluss flossen alle Lieder improvisatorisch  zusammen.


Wie schon erwähnt- es waren kaum Profimusiker:innen sondern größtenteils Laien am Werk. Und unsere Darbietungen waren nicht perfekt. Vielleicht war das gerade der Grund, warum solch eine herzöffnende Atmosphäre entstand. Die musizierenden Geflüchteten zeigten etwas von sich und auch von ihrem kulturellen Hintergrund. Durch das Zusammenspiel mit Einheimischen entstand eine sehr harmonische und doch ganz neue Musik. Man konnte erahnen, dass die Zuwanderungen eine enorme kulturelle Bereicherung für uns bedeuten könnten. An die vierhundert Konzertbesucher in der übervollen Kirche hörten gebannt zu. Zum Schluss gab es stürmischen Beifall.



Auch noch Wochen danach bekomme ich immer wieder die Rückmeldung, dass dieses Konzert für sehr viele ein positiver Anstoß war. Für die Deutschen, weil sich ihre Angst vor den Fremden in Symapathie und Interesse umwandeln konnte. Und für die Geflüchteten, weil ihnen nach so schlimmen Kriegs- und Fluchterlebnissen vielleicht zum ersten mal so viele Deutsche wohlwollend zuhörten.

Für mich ist es mit das größte, wenn Kunst und Musik im Sozialen heilsame Wirkungen entfaltet. Uns zeigte sich, zu was Musik in der Lage sein kann. Man kann es auf diese einfache Formel bringen:

Das Gegenteil einer Waffe ist ein Musikinstrument. Mit Waffen zerstört man, mit Musik kann man heilen.

Bei den letzten Landtagswahlen, fuhr die AFD, die sogar den Schießbefehl gegen Geflüchtete einfordert, zweistellige Ergebnisse ein. Das macht deutlich, dass überall in unserem Land durch Angst die Menschen verrohen und dass Projekte wie hier beschrieben eigentlich an ganz vielen Orten dringend nötig sind.

Wenn Sie solche musikalischen Begegnungen Ihrem Umfeld auch mal realisieren wollen und noch Fragen zur konkreten Umsetzung haben, melden Sie sich! Ich helfe Ihnen gerne.  

Im Bezug auf weitere Konzerte haben wir schon viele Anfragen. Ich habe mich mit den Musiker:innen, die ich unter den Gefluchteten kennen gelernt habe, wie auch deutschen Musiker:innen zusammengetan. Soweit es uns möglich ist, möchten wir auch andernorts - wie hier beschrieben - mit Geflüchteten wie Einheimischen Musik machen und Konzerte geben.

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